Weihnachtstraum
In da Fria woch I auf hoid.
Draußn is finsta und mir is koit.
Friara hot ma des jo a nix ausgmocht,
oba ma wird hoid oid.
Ois Kinda samma nu Schlittnfoan ganga
mit da Mama.
Heit renn i von Gscheftn zu Lodn
und i schein überhaupt kane Ideen mehr zu hobn.
Plötzlich überkummts mi und i kriag an Rappler,
weil vor mir do steht so a oida Wappler,
nu füi öda ois i bin und tua net her und net hin.
Heast Votal moch weida, no tua deine Sochn
weil boid is soweit, jetzt is hold Weihnochtn zu mochn.
Longsom draht er si um zu mir und sogt:
Gemach, Gemach mein Sohn.
Mir kummts nur vor wie blanker Hohn.
Er streift si durch den weißen Bart und auf amoi wird olles stad.
Konn des denn sein, is woa - is gwis?
Das des der is?
Mei lieba Mon, lass mich dich frogen,
bin nicht mehr jung und am verzogen.
Bist du denn der, den alle kennen und trotzdem durch die Kaufhäuser rennen.
Ho, ho, ho der Mann nur sagt
Und flux bin ich gar nicht mehr verzagt.
Mein Herz geht auf, die Knie zittern,
ich kann schon fast eine Träne wittern.
Jo guter Monn wo warst Du nur alle die Joahr?
Und gleichzeitig wird mir seine Antwort kloar.
Wie jedes Jahr zur gleichen Zeit.
Unterwegs zu Dir, doch du warst noch nicht bereit.
Als Kind warst Du zu Manne sehr,
das gebe ich dir in Schrift und mit Gewähr.
Erst jetzt bist Du im Herzen Kind genug gewesen,
dass wir uns treffen hier am Tresen.
Bewahre dir die Kindlichkeit
und sei zu allem im Leben bereit.
Ois i eam no wos frogn woit,
woas weg die strohlende Gestoit.
Drum Kinder, Oitern, Groß´und klein.
Dats net nur zu Weihnocht liab zuanonder sein.
Mochts auf die Herzen des gonze Joar,
damit die Begegnung mit eam net die letzte woa.
Jetzt wünsch i eich a Frohes Fest amoi gleia,
weil i hob‘n jo schon ghobt mein Weihnochtstraum für heia.
E.T. 18.12.2015